GESUND IN SIEGEN-WITTGENSTEIN 11 „Dabei sehe ich die Schmerztherapie nicht als allerletzte Therapiemöglichkeit, wenn alles andere versagt hat. Studien belegen, dass die multimodale Schmerztherapie, ggf. schon früh im Krankheitsverlauf eingesetzt, bei den mei- sten Beschwerdebildern eine Verbesserung bewirkt und dass ihr Erfolg in der Vielfältigkeit der Therapiemethoden liegt und nicht etwa in der Gabe besonders starker Schmerzmittel oder Opiate.“ Die Schmerztherapie nehme den ganzen Menschen in den Blick und berücksichti- ge körperliche, psychologische und soziale Fak- toren, damit Betroffene wieder ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können. Um den Schmerz auch nach der Behandlung wei- terhin in Schach zu halten, sei es wichtig, dass Betroffene das Erlernte weiter üben und dass sie sich vor allem regelmäßig bewegen. Denn eine trainierte Muskulatur habe eine schmerz- lindernde Wirkung. „Viele Beschwerden treten in den Hintergrund oder werden vom Gehirn als ‚nicht mehr so wichtig‘ registriert.“ Gerade Physiotherapie, Wassergymnastik oder Ent- Herr Dr. med. Michael Stiehl ist Chefarzt der Klinik für spezielle Schmerztherapie in der VAMED Klinik Bad Berleburg. Er ist Facharzt für Anästhesie und Schmerztherapeut. spannungsübungen könne ein Betroffener auch ambulant weiterführen. Die medikamentöse Behandlung kontrolliere der Hausarzt und auch eine ambulante Psychotherapie sei empfehlens- wert, wenn sie für den Patienten schon wäh- rend der stationären Schmerztherapie hilfreich war. „Bewegung, Achtsamkeit und ein ausge- glichener Lebenswandel sind Maßnahmen, die man bereits vorbeugend treffen kann. Ich rate auch immer zu einer regelmäßigen Abstimmung mit der Hausärztin oder dem Hausarzt – die Kol- legen kennen ihre Patienten gut und sind eine wichtige und fachkundige Anlaufstelle bei allen medizinischen Fragestellungen.“ Stadtradeln 2023 Mit dem Rad zur Arbeit und ein E-Bike gewinnen Eine Strecke bis zum Mond und noch ein Stückchen weiter haben die Siegerländer und Wittgensteiner beim Stadtradeln 2022 ge- meinsam auf dem Fahrrad zurückgelegt: ins- gesamt 404.369 Kilometer. In diesem Jahr heißt es von Samstag, 27. Mai bis Freitag, 16. Juni 2023 wieder, so viele Kilometer wie mög- lich auf dem Fahrrad zurückzulegen. Das för- dert nicht nur die eigene Gesundheit, sondern ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz. „Denn jeder Kilometer, der nicht mit dem Auto, son- dern auf dem Fahrrad zurückgelegt wird, spart CO2“, sagt Markus Menn, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Klimaschutz und Mobi- lität des Kreises Siegen-Wittgenstein. Deshalb wollen die Organisatoren in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf den sogenannten „Alltagsverkehr“ legen. „Damit sind z.B. Fahrten zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkaufen ge- meint“, erläutert Markus Menn, „also Fahrten, bei denen tatsächlich das Auto ersetzt wird.“ Berufspendler machen in dieser Gruppe den größten Teil aus. Um diese zu fördern, möchte der Kreis in die- sem Jahr beim Stadtradeln ganz besonders dazu einladen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. „Vielleicht haben Sie ja noch irgendwo im Keller ein altes Rad, dass Sie mal wieder herausholen und fit machen können?“, fragt Janis Dinter, Mo- bilitätsmanager des Kreises: „Denn wer in den drei Wochen an mindestens fünf Tagen mit dem Rad zur Arbeit fährt und sich dies vom Arbeitge- ber bestätigen lässt, hat die Chance ein E-Bike im Wert von 3.500 Euro zu gewinnen!“. Wie das genau funktioniert, erfahren Interessierte unter www.siegen-wittgenstein.de/stadtradeln. Stadtradeln ist eine bundesweite Aktion des Kli- mabündnisses, das in Siegen-Wittgenstein vom Kreis und den elf Städten und Gemeinden orga- nisiert wird.